Thermische Trägheit

Nachdem ich all die Literatur, Studien und Beiträge in verschiedenen Bauforen gelesen habe, muss ich zugeben, dass ich wahrscheinlich, wie Sie, Kopfschmerzen bekommen habe.
Um die Antwort zu finden, habe ich die Dienste des BBRI in Anspruch genommen.

Herr Timo Demets hat die Antwort in einer sehr klaren und für den Laien verständlichen Sprache formuliert.

Timo De Mets - WTCB : 


Was die thermische Trägheit betrifft, kann ich einen ersten Tipp geben: Lesen Sie nicht zu viel in Internetforen, dort werden leider viele Ungenauigkeiten erzählt.

Wie Sie sehen können, gibt es zwei Aspekte der "Thermischen Trägheit", nämlich

Thermische Trägheit auf der Außenseite
 Thermische Trägheit im Inneren".

Zwischen diesen beiden Phänomenen der thermischen Trägheit muss man klar unterscheiden:

Thermische Trägheit auf der Außenseite.
Das Prinzip besteht darin, dass Sonnenwärme, die auf die Wand scheint, gespeichert und später nach innen übertragen wird.
Nur wenn die Wand nicht gedämmt ist, wird ein gewisser, aber nur geringer Teil der Sonnenwärme ins Innere übertragen; und das ist nicht einmal unbedingt positiv, denn 
 - Dies wird durch die Wärmeverluste von nicht isolierten Gebäuden absolut aufgewogen.
Im Sommer wird sich Ihr Gebäude dadurch noch mehr aufheizen, was zu einer Überhitzung führen kann.
Sobald Sie also die Wand auch nur geringfügig isolieren, ist die Wärmeübertragung nach innen völlig vernachlässigbar.
Nahezu die gesamte von der Außenhülle absorbierte Wärme wird wieder nach außen abgegeben, wodurch der so genannte städtische Wärmeinseleffekt entsteht.
Außerdem dringt die Sonnenwärme hauptsächlich durch die Fenster und nicht durch die Wände ein.
Um es klar zu sagen: Für das Raumklima spielt die Wärmeträgheit an der Außenseite eine vernachlässigbare Rolle (jedenfalls für Ihre isolierten 'EcoBriq®'-Bausteine).



Thermische Trägheit auf der Innenseite.
Dies ist ein wichtigeres Thema, insbesondere im Hinblick auf die Überhitzung im Sommer.
In schweren Gebäuden wird die Wärme, die (in der Regel durch die Fenster) eindringt, zunächst in den Wänden gespeichert, so dass es im Inneren länger kühl bleibt; leichte Gebäude hingegen haben wenig Masse, so dass die Lufttemperatur schneller ansteigt.
Wenn ich mich nicht irre, ist der Betonkern des "Strongbau"-Blocks nicht zugänglich (er ist von einer Dämmung umgeben), so dass die thermische Masse nicht zugänglich ist bzw. nur schwer zugänglich gemacht werden kann.

Die thermische Trägheit ist jedoch nur eine der Möglichkeiten, eine Überhitzung zu verhindern - wenn nur die thermische Trägheit genutzt wird, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass es zu Überhitzungsproblemen kommt.


Untersuchungen des BBRI haben gezeigt, dass eine effiziente Außenbeschattung und eine intensive Nachtlüftung einen größeren Einfluss auf den sommerlichen Komfort haben als das Vorhandensein von Trägheit.


Unsere Meinung


Wir werden uns das Thema "Thermische Trägheit" näher ansehen.
Die Außenwände selbst können als "thermisch träge" betrachtet werden.

Der Betonkern, der die tragende Struktur der Konstruktion bildet, ist sowohl innen als auch außen mit einem Neopor®-Vlies umhüllt.


Je nachdem, ob die Konstruktion der Innenwände mit Schnellbeton/Kalksandstein/Holz oder ICF-Blöcken ausgeführt wird, wird die "Thermische Trägheit auf der Innenseite" etwas beeinflusst.


Das Gleiche gilt für die Art der Bodenplatte, die gewählt wird: Betonbodenplatte oder EPS-Bodenplatte, im letzteren Fall wird die "Thermische Trägheit" ebenfalls abnehmen.


Ein Haus, das vollständig mit ICF-Produkten gebaut wurde, gilt als 'Wärmeträgheitsneutral' oder ohne Wärmeträgheit und ist mit dem 'Holzrahmenbau' vergleichbar.


Ist das im Sommer ein Nachteil?

Die Wärme der Sonne, die durch die Fenster - mit oder ohne Jalousien - eindringt, heizt die innen isolierten Wände nicht auf.
Gekühlt werden muss nur die erwärmte Luft!

Wann erwärmt sich die Luft in einem Raum?

Die Antwort ist einfach: wenn die Sonne scheint.
Was brauchen wir, wenn die Sonne scheint?
Kühlung: Die Energie wird jetzt durch Solarenergie bereitgestellt, die über Sonnenkollektoren und -pfannen im Überfluss vorhanden ist.
Diese Sonnenenergie kann nun direkt zur Energieversorgung der Lüftungsanlage Typ D+ genutzt werden, ergänzt durch eine eingebaute Klimaanlage.

So schlagen Sie 3 Fliegen mit einer Klappe:

tagsüber, dank der eingebauten Klimaanlage, ein angenehmes Raumklima.
kostenlos dank Solarenergie
Nachts ist eine Kühlung oft unnötig (die Außentemperatur sinkt).



Ist das im Winter ein Nachteil?


Die Vorteile eines perfekt isolierten und luftdichten Hauses sind allgemein bekannt.

Strongbau® und Isobriq® erhalten den Preis für ihre Dämmwerte.
Ecobriq : Bei einer Wandstärke von 42,50 cm werden folgende Dämmwerte erreicht:
                          UEQ (W/m²K) = 0,10 und REQ (m²K/W) = 9,964

Isobriq® : Bei einer Wandstärke von 40,00 cm werden folgende Dämmwerte erreicht:
                          UEQ (W/m²K) = 0,116 und REQ (m²K/W) = 8,62

Was die thermische Trägheit betrifft, so folgen wir im Sommer wie im Winter der gleichen Logik:

Im Sommer gilt: Was sich nicht erwärmt, muss auch nicht abkühlen.
Im Winter gilt: Was nicht abkühlt, muss auch nicht erwärmt werden.